Besuch auf der „boot“

Gestern war ich mal wieder auf der „boot“ in Düsseldorf. Letztes Jahr konnte ich gesundheitsbedingt nicht hin. Viel verpasst habe ich da ehrlich gesagt wohl nicht. Mir kam es fast so vor, als hätten die ganzen Aussteller einfach ihre Stände und Boote von vor zwei Jahren stehen lassen. Die Boote der üblichen Verdächtigen wie Bavaria, Jeanneau, Benneteau und Konsorten habe ich gleich links liegen lassen. Irgendwie sehen die neuen Modelle immer wieder gleich aus. Dafür habe ich mir mal ne Allures 45 angeschaut. Ein Traum in Voll-Aluminium .. aber leider nicht ganz meine Preislage. Man wird ja nochmal träumen dürfen …

Interessant war aber auf jeden Fall der Besuch am Stand von Delphia. Eine – soweit ich weiß – polnische Werft mit langer Tradition und einem recht guten Ruf was Qualität und Verarbeitung angeht. Richtig aufmerksam wurde ich auf die Delphia Boote, weil sie im Grunde die einzigen sind, die bei ca. 40 Fuß Länge im Salon eine Stehhöhe von gut 2,10 Metern bieten (ich bin nämlich 2,07 m lang). Dazu noch die im Vergleich zur Konkurrenz recht günstigen Preise. Wobei das natürlich relativ ist. Ein Schnäppchen ist ein Boot für 150.000,- EUR plus auch nicht wirklich.

Was sich offenbar wie ein roter Faden durch die neuen Boote zieht ist das meiner Meinung nach nicht besonders „schiffige“ Interieur. Fast alle Boote – egal ob von der Stange oder teure Einzelware – sehen innen aus wie ein Juppie-Wohnzimmer im gehobenene IKEA Style. Viele Ecken und Kanten und trotzdem irgendwie alles aalglatt. Mein Ding ist das irgendwie nicht. Da hat man ja fast Angst mal mit vollem Geschirr und nassem Ölzeug einmal quer durch den Salon zu poltern. Na ja .. ist eben wie alles Geschmacksache.

Die Hallen mit Motorbooten und Superyachten habe ich mir auch weitestgehend geschenkt. Ist auch immer wieder der gleiche Schmarn und meist überflüssig wie ein Kropf. Lohnenswert ist ein Besuch der Superyacht Halle eigentlich nur, um die ganzen wichtigen Menschen zu sehen, die sich da samt ihrer aufgetakelten Begleitungen herumführen lassen. Schon der Hammer was ein bißchen Geld zu bewirken vermag.

Das eigentliche Dorado der boot sind für mich die drei Hallen mit dem ganzen Zubehörgedöns. Zwar braucht man auch hier etwa 99% des angebotenen Sortiments an Bord eigentlich nie, aber stöbern und staunen macht trotzdem einen Heidenspaß. Am liebsten stehe ich einfach „unauffällig“ dabei, wenn jemand beraten wird. Wenns interessant ist bleibt man, wenn nicht geht man einfach weiter und gut is.

Was meine Törnvorbereitung angeht, konnte ich einen Händler finden der die berühmte Aries Windsteueranlage in Deutschland  vertreibt. Es gab sogar eine am Stand zum begutachten. Ein mächtiges Teil. Allerdings mit über 30 kg auch ganz schön schwer. Vielleicht ist das für mein kleines „Plastikboot“ doch eine Nummer zu dick.

Apropos Selbsteueranlage. Gerade heute wurde mir eine gebrauchte Windpilot Pacific angeboten. Die sollen auch sehr gut sein und wiegen gute 10 kg weniger, was mir schon ein bißchen lieber wäre. Die werde ich mir die kommende Woche auf jeden Fall mal anschauen fahren. Für eine neue Anlage fallen nämlich mal gerade eben 3000-4000 Euronen an. Dann doch liebe eine gute gebrauchte.

An oben genanntem Stand fand ich endlich mal ein paar brauchbare Infos zur Stromerzeugung an Bord. Hier tendiere ich immer mehr zu einem leistungsfähigen Windgenerator. Solar ist zwar schön und gut aber für die teuren Module sind die Laderaten doch eher übersichtlich.

So, daß solls für erst mal wieder gewesen sein. Bis die Tage .. Guido

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