Segeltraining Tag 1

Schon seit einigen Jahren treffe ich mich nun mit den immer gleichen Pappnasen zum Segeln. Was ursprünglich als SKS-Ausbildungstörn begann, entwickelte sich anschließend über Fortbildungs- und Meilentörns auf Ijsselmeer, Nord- und Ostsee sowie dem Mittelmeer zu einer festen jährlichen Institution. In diesem Jahr haben wir uns den Atlantik als Revier vorgenommen, was mir angesichts meines Vorhabens natürlich sehr entgegen kam. Schon vor ein paar Jahren war ich als Teil einer Charter-Crew zwischen den kanarischen Inseln unterwegs und war von den vorherrschenden Segelbedingungen echt begeistert. Außerdem hing mir der Winter so langsam aber sich zum Halse heraus und ein paar Tage Sonne und „kurze-Hose-Feeling“ waren da genau das Richtige.

Los gings am 28. Januar 2012. Per Taxi ging es mitten in der Nacht nach Frankfurt, wo wir am frühen Morgen mit der Condor Richtung Arrecife auf Lanzarote starteten. Dank meiner Länge von 2,07 Metern hatte ich in den Sitzen der Marke „Sardinendose“ einen ganz besonders angenehmen Flug. Jedenfalls landeten wir nach gut viereinhalb Stunden eingeklemmter Schockstarre in Arrecife. Raus aus`m Flughafen und mit dem gebuchten Transferbus nach Playa Blanca im Süden von Lanzarote. Die ersten Eindrücke von Lanzarote bestätigten das, was ich bereits erwartet hatte. Rein landschaftlich ist da nicht so viel Abwechslung drin. Die Kanaren sind eben Vulkaninseln und so sehen die meisten eben auch aus. Man könnte hier ohne Probleme einen Mehrteiler drehen, der auf Mond oder Mars spielt.

In der Marina Rubicon angekommen, ging es sogleich daran die leeren Mägen zu füllen und die Zeit bis zur Boots-Übernahme mit dem Einkauf des notwendigen Proviants zu überbrücken. Gegen 15 Uhr war es dann soweit und wir betraten unsere Beneteau F40 von Sunsail Racing zum ersten mal. Ein nur wenige Monate altes Boot, welches für die nächste Woche unser zu Hause sein sollte. Nach der Boots-Übernhame ging es daran, Gepäck und Proviant zu verstauen. Nun hatte man endlich Zeit zum durchatmen, konnte sich ein Bier aufmachen und das Boot mal etwas genauer anschauen. Wie der Name F(irst) 40 schon sagt, handelt es sich bei dem Boot um einen moderaten Racer mit Regatta-Ambitionen. Entsprechend umfangreich und andersartig ist die Leinenführung auf dem gesamten Boot. Neben etlichen Trimm-Möglichkeiten sind insbesondere die umfangreichen Bedienelemente für das segeln unter Spinnaker sowie die über zwei Winschen und durch den kompletten Baum über den Mast geführte Großschot auffällig. Apropos Segel. Die sahen schon leider ziemlich durchgejackert aus. Sollte aber dem Spaß nicht abträglich sein.

Den Rest des Tages verbrachten wir im Hafen, machten uns ein paar Gedanken über die geplante Route, daß Wetter der kommenden Tage und tranken noch jeder ein Bier (maximal zwei). Abends ging es dem Tipp unseres Vercharter-Menschen folgend in eine kleines Restaurant am Hafen wo wir lecker und für kleines Geld gegessen haben. Ein erster anstrengender Tag neigt sich so seinem Ende entegegen. Mehr zu Tag 2 in Kürze.

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