Segeltraining Tag 5

Auf gehts Richtung La Graciosa, einer nördlich vorgelagerten kleinen Insel Lanzarotes. Im Vorfeld haben wir uns dort per Fax angemeldet. Das ist unbedingt notwendig, da es einem ansonsten gut passieren kann unverrichteter Dinge wieder weggeschickt zu werden … selbst wenn ausreichend Platz im Hafen ist. Spanische Bürokratie eben.

Aber schön der Reihe nach. Unser übliches Morgenprogramm findet heute ausschießlich an Bord statt. Wir erinnern uns .. wir haben geankert und zudem kein Dinghi an Bord. So geht es nach Katzenwäsche und frisch gestärkt Anker auf und hinaus aus dem Hafen von Arrecife. Im Hafen liegt heute morgen ein völlig abgewracktes Fischerboot an der Pier; Heimathafen Dakar. Keine Ahnung, ob der gestern auch schon dort gelegen hat. Aber eigentlich hätte uns der auffallen müssen. Möglich also, daß der Kahn hier über Nacht festgemacht hat und ein paar „Passagiere“ an Land gebracht hat. Möglicherweise geht aber auch nur meine Phanatasie mit mir durch.

Auf dem freien Wasser angekommen, läßt Tagesskipper Thomas Segel setzen und wir kreuzen wieder Richtung Norden. Der Wind bläst erneut um Nord mit 3-4 Beaufort. Nachdem wir im Norden genug Höhe gewonnen haben, wenden wir. Der neue Kurs ermöglicht uns halben Wind. eine richtige Wohltat mal nicht komplett auf der Backe zu liegen und sich unentwegt abstützen zu müssen. Mit guten 8 Knoten knallen wir also ganz entspannt um die nördliche Kardinalstonne bei Fariòn de Tierra. Eigentlich ist das gar keine Tonne. Zwar wird in der Seekarte eine nördliche Kardinalstonne ausgewiesen, aber in Wahrheit handelt es sich um eine große Spiere direkt auf der Landspitze.

Wir fieren die Schoten und fallen auf Südwestkurs ab. Nun liegt an Backbord Lanzarote und auf Steuerbord die Isla Graciosa. Eine atemberaubende Kulisse beitet sich uns auf Backbord. Hier fällt die Küste steil und schroff nahezu senkrecht in den Atlantik ab. Die langsam sinkende Sonne sorgt hier für immer wieder neue Farbspiele.

Nach 2 Seemeilen zwischen den Inseln werden zunächst die Segel geborgen, bevor es unter Maschine in den Hafen von La Graciosa geht. Über Funk und Telefon war zuvor niemand zu erreichen. So müssen wir also einfach mal schauen, wo wir im Hafen unterkommen. Kaum haben wir die Mole passiert winkt auch schon ein Uniformierter. Er dirigiert uns zu einem freien Platz.
Dort festgemacht stellen wir zunächst mal fest, dass es zwar Steckdosen aber keinen Strom gibt. Da unsere Batterien schon ein bißchen schwach auf der Brust von der letzten Ankernacht sind und wir zudem keine Lust auf warmes Bier haben, lassen wir also die Maschine für ein Stündchen laufen, bis wir wieder ausreichend Spannung haben.

Hier im Hafen liegen viele Fahrtensegler. Neben einigen Katamaranen vorwiegend große Segler mit entsprechendner Aurüstung. Stromprobleme gibt es bei denen nicht. Fast jedes Boot hat einen oder mehrere Windgeneratoren an Bord und oft noch ein zusätzliches Solarpanel.

Da ich keine Lust auf eine weitere Sitzung auf der Bordtoilette verspüre, mache ich mich auf den Weg in den Ort. Das ist weiter als man denkt, denn unser Steg führt erst mal vom Ort weg an Land, um anschließend in einem weiten Bogen um die Hafenbucht herum Richtung Ort zu marschieren. So zwanzig Minuten ist man schon Unterwegs, obwohl der Ort zum greifen nah scheint.
Der Weg selbst führt durch die üblichen weiß getünchten Häuser. Die „Straße“ ist nicht befestigt, sondern vielmehr eine sandige Piste. Falls man irgendwo ein Auto sieht ist es dann auch meist ein Landrover Defender. Erst im Ort selbst gibt es befestigte Straßen. Macht alles einen ganz gemütlichen Eindruck hier. Es gibt eine kleine Werft, eine kleinen Supermarkt sowie ein paar Restaurants und Kneipen am Kai. Hier gehen wir am Abend auch lecker essen. Natürlich Fisch, der hier wohl Mittags noch im Atlantik geschwommen ist. Sehr lecker. Der Abend klingt gemütlich an Bord aus und wir kriechen gegen Mitternacht müde und zufrieden in unsere Kojen. Tag 6 in Kürze.

2 Kommentare

  1. Hi Pitter,
    danke für dein Lob. Freut mich wenn dir die Seite gefällt. Die Großschot wird bei mir tatsächlich über eine Talje in das Auge auf der Steuersäule eingeschäkelt.Die Talje ist 4-fach umgelenkt und hat am Ende eine Curryklemme zum einfachen loswerfen und dicht holen. Das ist bombenfest, da das Auge in der Steuersäule nochmals mit einer Metallverstrebung gesichert ist. Bin schon bei 9 Windstärken mit dem Ding am Wind gefahren und hatte keinerlei Probleme. Nen Traveller habe ich nicht. Den braucht man bei dem Zossen auch nicht wirklich. Das ist marginal was man damit noch trimmen kann.
    Ich gebe dir übrigens Recht. Die „übliche“ Lösung mit der Großschot in einem Traveller auf dem Vordeck und Umlenkung der Schot ins Cockpit ist echt Mist. Vom Ruder Einhand nur schwer zu fahren. Außerdem fieren die Dinger von selbst kaum auf, selbst wenn du die Schot ganz los wirfst. Dicht holen ist auch nicht mal eben so mit zwei Handgriffen möglich. Fazit .. eine Großschot gehört ins Cockpit !
    Viele Grüße Guido

  2. Hallo Guido,

    eine schöne Seite hast du da erstellt. Wirklich klasse. Ich habe mich registriert, um immer was neues von dir zu erfahren. Eine Frage habe ich: Hast du die Großschot auf das Auge auf dem Instrumententräger geführt? Wenn ja, hält das oder hast du noch einen Traveller auf dem Cockpitboden oder zwischen den Bänken installiert. Mich interessiert das, weil ich eine Bav. 34 habe, die nicht so wirklich einhandtauglich ist mit der GS-Führung neben dem Niedergang.

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