.. wo sind nur die 5 Knoten hin ? Heute Nacht habe ich sie tatsächlich zum ersten mal kurz auf der Logge gesehen. Allerdings nicht lange. Meine Durchschnittsgeschwindigleit seit meinem Aufbruch auf den Azoren liegt bei etwa 3 Knoten. Auch jetzt dümpeln wir wieder bei 2-3 Knoten Fahrt gen Osten. Meine Position ist zur Zeit rund 200 Seemeilen westich von La Coruna. Dort werde ich zunächst hinfahren, um Rücken und Seele etwas zu pflegen. Anschliessend will ich dann die Biskaya in Angriff nehmen. Wind und Wetter vorausgesetzt.
Denn das ist hier seit nunmehr 10 Tagen das Problem. Es gibt kaum Wind und wenn, dann aus immer wieder unterschiedlichen Richtungen. Es ist nahezu unmöglich einen Kurs einzutrimmen, der dann mal für einige Stunden halten soll. Beinahe stündlich – wenn nicht halbstündlich – ändern sich die Verhältnisse und wir fahren wieder ins Nirvana. Gleiches gilt für die Gribs. Auch diese zeigen alle 2 Tage eine meist völlig neue Situation. Angesagte Winddreher bleiben aus oder verschieben sich um 24-48 Stunden nach hinten. Schwer damit ordentlich zu navigieren. Gerade wenn die gefährliche spanisch-porugiesische Küste voraus liegt.
Ich merke immer mehr, dass ich offenbar kein Schwachwindsegler bin. Mir sind wirklich 6 Windstärken – oder wegen mir auch 7 – deutlich lieber als dieses tagelange Gedümpel ohne wirkliches Vorankommen. Wobei ich sagen muss, dass wir für die gegebene Bedingungen doch noch relativ gut unterwegs sind. 10 Tage ist zwar nicht gerade das, was ich mir vorher für die Strecke zur Biskaya vorgestellt habe. Aber immerhin. Pro Tag stehen im Schnit 70-80 Meilen im Logbuch. Besser als nix.
Trotzdem zerren die letzten Tage doch ganz schön an meinem Nervenkostüm. Das muss ich ehrlich zugeben. Das unentwegte setzen und bergen der Segel, Motor an , Motor aus, die unruhigen Nächte und das Gefühl nicht vom Fleck zukommen, machen die Etappe doch zunehmend mühsam. Ich freue mich wirklich auf den Landfall.
Dann gilt es erst einmal ein paar Baustellen anzugehen. Der Windpilot klappert munter vor sich hin. Grund ist ungewöhnlich viel axiales Spiel im Schwenkarm des Anströmumgsruders. Da stimmt irgendetws definitv nicht. Der elektrische Pilot hat kaum noch Kraft. Scheinbar ist der Steuerriemen ausgeleiert und muss nachjustiert werde. Das geht aufgrund der geistreichen Installation des elektrischen Piloten aber nur, wenn ich den komlpett demontierte. Mit der Furlex stimmt auch irgendwas nicht. Da muss ich wohl nochmal in den Mast und den oberen Beschlag und die Rolle des Falls prüfen.
Also genug Programm für La Coruna. Mal schaune wie lange ich da bleibe. Kann ja mal Emilio anrufen ,-)). Meine Hoffnung ist dann, dass sich dann nach ein paar Tgaen mal etwas stabilere Bedingungen und vor allen Dingen etwas Wind einstellen. Die Biskaya, sollte dann in 2-3 Tagen gut zu schaffen sein.
Aber jetzt gilt es erst einmal, überhaupt nach La Coruna zu kommen. Mir erscheint das momentan noch unerreichbar. Der mittlerweile raum einfallende „Wind“, lässt uns nur noch unter Genua segeln. Das heisst rollen, rollen, rollen und im Schnitt 2-3 Knoten Fahrt. Man kann sich leicht ausrechnen, wie lange ich also für die restlichen gut 200 Meilen noch brauchen werde. Motoren geht auch nicht, da mein Tank nach zweimaligem nachtanken noch knapp 70% anzeigt. Da haushalte ich lieber besonders vorsichitg um in Küstennähe unter Umständen besser manövieren zu können. Ihr könnt zu Hause ja mal alle kräftig aus dem Fenster pusten. Vielleicht kommt ja hier was an. ,-)).
Das WM-Finale werde ich mir dann zwangsläufig auch wieder im Radio anhören. Zur Zeit kann ich BBC zwar nicht oder nur sehr schlecht empfangen, Aber vielleicht wird das in Landnähe besser. Hoffe nur das die Batterien meines kleinen Weltempfängers noch bis dahin durchhalten. Ich glaube die Jungs können es echt schaffen. Klar das ich dann nicht vor der Glotze hängen kann, sondern irgendwo im Nirgendwo herumdümpele .)).-
Also dann. Nächste Meldung dann hoffentlich vom Festland. Ahoi !
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