Huhu …

9. April 2014 Guido 7

Tach zusammen, so langsam kehrt etwas Leben in meinen Körper zurück, auch wenn mir das schlafen noch sehr schwer fällt. Leider streikt das Internet in der Martina. Ich werde versuchen morgen einen Video-Bericht hochzuladen. Ahoi …

Horta

7. April 2014 Guido 15

Es ist vollbracht. Bin ziemlich fertig aber froh und wohlauf. Später mehr.

Geschafft !
Geschafft !

Wind und Welle

3. April 2014 Ruth 12

Ahoi und viele Grüße von meinem schwimmenden Einzimmer-Appartement. Wie üblich ist auch heute mal etwas kaputt gegangen. Heute war es die Halterung der Battierbank, die im starken Seegang leider den Geist aufgegeben hat. Habe jetzt aus etwas Holz und mit den alten Verschraubungen eine neu gebastelt. Hoffe das hält bis Horta, denn noch so eine Aktion brauche ich nicht. Carpe wirft sich seit gut 36 Stunden wild hin und her. Denn seitdem befinden wir uns im angekündigten Tief, welches ordentlich Wind und Welle aus SW heran treibt. Gestern waren es so um die 30-40 Knoten. Von hinten erscheint das ja nicht so viel wie beispielsweise von vorne. Hat aber dennoch ganz gut gekachelt. Die Wellen gingen gestern sicher auch über die 6 Meter Marke. Carpe hat das aber bislang alles sehr gut um Griff und segelt wie der Teufel. Das letzte Etmal liegt über 150 Seemeilen. Das ist für uns schon ein absoluter Spitzenwert. Hoffe jetzt noch auf zwei weitere Etmale in dieser Richtung um möglichst weit nach Nord zu kommen. Dann soll der Wind nämlich über West schnell auf Nordnordwest drehen. Das ist für mein letztes Stück nach Horta natürlich nicht ideal. Von daher nun der Plan nicht direkten Kurs Horta zu nehmen sondern auch etwas Nord zu machen um später einen besseren Winkel zum Wind zu erwischen. Macht die Strecke natürlich noch einmal etwas länger. Aber anders geht es eben nicht. Motoren scheidet ohnehin aus. Habe noch ungefähr gute 30 Liter Diesel an Bord. Ist also heiße Ware und muss gut eingeteilt werden. Die bisherige Strecke habe ich heute morgen mal mit guten 2300 Seemeilen überschlagen. Also schon ein gutes Stück mehr als der weg von den Kapverden in die Karibik. Und das in 19 Tagen.  Nicht schlecht, wenn man die streckenweise nervigen Flauten und Motorstunden beachtet. Also dann. Drückt mir die Daumen das der Wind noch etwas aus SW hält und ich weit genug nach Norden komme um es dann gut bis Horta zu schaffen. Ahoi ….

Endlich wieder Ost

1. April 2014 Ruth 3

Uff .. ich bin geschafft. Nach fast 3 Tagen Kampf um Wind und Position im strammen NW laufe ich nun endlich wieder Ostkurs. Also endlich nicht mehr weg von meinem großen Ziel, sondern wieder drauf zu. Das tut der Stimmung direkt gut. Die letzten beiden Nächte konnte ich ganz gut schlafen. War nur schwachwindig und so bin ich nur mit der Genua ganz langsam durch die Nacht geeiert. Ab heute Nacht bzw. morgen früh kommt dann ein Tief angezogen welches ordentlich Wind aus Südwest bringen wird. Das bedeutet für mich raumen bis achterlichen Wind bis zu 35 Knoten. Die Richtung stimmt also. Habe heute noch einiges vorbereitet und beispielsweise den Windpilot gecheckt und nachjustiert, ne neu Gasbuddel angeschlossen und so weiter und so fort. Bin auf die Wellenhöhe gespannt und wie Carpe das so aussegelt. Downwind kenne ich ja vom Hinweg schon genug. Das rollt halt jämmerlich an 24 Stunden pro Tag und verhindert so erholsames schlafen etc. Dafür macht man in dieser Zeit allerdings auch gut Strecke. Der SW soll etwa 3-4 Tage blasen. Mal schauen wie weit ich in dieser Zeit kommen werde. Wenn alles gut läuft, könnte Sonntag ggf. Land in Sicht kommen. Bis dahin .. Guido

 

Harte Tage

29. März 2014 Ruth 9

Seit nunmehr über 24 Stunden kämpfe ich mit Carpe gegen 6-7 Windstärken aus Nordost sowie gute 5-6 Meter hohe Wellen an. da Carpe klein und vor allem aber leicht ist, kann ich bei diesen Verhältnissen leider keinen am Wind Kurs fahren. Das führt nämlich dazu, dass wir unentwegt über eine Welle „fliegen“ und dann mit voller Wucht und quasi im freien Fall ins folgende Wellental stürzen. Das gibt Schläge unter Deck und im Gebälk, dass alles nur so aus den Regalen und Schränken fliegt. Das kann und will ich meiner Carpe nicht endlos zumuten. Gerade wenn ich mal selbst ein paar Stunden Ruhe brauche geht das sowieso nicht. Also fahre ich fast einen Halbwindkurs und kann so kaum Nord machen, meine erste Idee über Ost zu gehen habe ich in der Zwischenzeit verworfen, da ich dann nämlich voraussichtlich vor den Azoren wieder auf 7-8 Windstärken treffen werde. Also Wende nach West und nun versuchen Nord zu machen bis der Wind in etwa 24 Stunden über ein kurze Flaute auf Südost dreht und später weiter auf Nordwest. Bis dahin heißt es weiter kämpfen. Ist leider aber auch der weitere Weg was heißt, dass meine Fahrt sich weiter verlängert.

Gestern sind zu allem sicher 100 Liter Wasser in den Salon gespült worden als uns ein Brecher komplett überrollt hat. Das Deck war komplett geflutet. Hammer.

Es sind gerade echt harte Tage für mich und ich wünsche mich gerade mehr nach Horta als auf die Carpe. Aber ich hab es ja so gewollt und nun muss ich eben da durch. Schlafen ist bei diesen Verhältnissen übrigens auch kaum bis garnicht möglich, was natürlich auch auf die Ressourcen drückt. Ok. Sorry wenn das hier etwas holpert aber ich schreibe bei heftiger Lage und starkem Rollen und Giren. Bis die Tage und drückt mir die Daumen. Guido

Lange Tage, lauer Wind

27. März 2014 Ruth 0

Der elfte Seetag ist angebrochen. Gefühlt sind es aber gerade 20. Die Tage sind momentan sehr lang und wollen kaum enden. Keine Ahnung woran das genau liegt. Aber neben Anstrengung und wachsender Vorfreude auf Land liegt es wahrscheinlich an den mich immer wieder heimsuchenden Flauten und Windlöchern. Die letzten 4 Tage waren da sehr wechselhaft. Mitunter habe ich ganze Tage kaum Wind gehabt. Dann bin ich zeitweise motort oder habe mich treiben lassen. Schließlich habe ich nur gerade mal 100 Liter Diesel an Bord. Das ist nicht viel und schnell verbraucht. Wenn motoren, dann also sowieso nur im Standgas oder gerade mal 1500 Umdrehungen um etwas Fahrt und Stabilität zu bekommen.

Gestern war es dann ganz merkwürdig. Erst idealer Wind für ca. 20 Stunden und dann (trotz weiterhin gemeldeter Winde aus der gleichen Richtung) Vollflaute. Der Übergang zwischen Wind und Flaute hat exakt 10 Sekunden gedauert. Echt ein Phänomen. Seit heute Nacht bläst es nun wieder und wir machen gute Fahrt. Hoffe das bleibt so, denn Flauten sind bei aller Ruhe und Erholung einfach nur nervig und anstrengend. Außerdem befeuern immer wieder neue Flauten die Sorge um Ankunft, Diesel und was weiß ich noch alles. Ist eben so.

Morgen zieht ein Tief aus West heran. Wird uns insoweit tangieren, als dass wir hier eine scharfe Windkante mit Gegenwind haben werden. Bin daher auf Ostkurs gegangen und hoffe bis dahin genug Strecke gemacht zu haben um dem auszuweichen. Die Hälfte sollte ich heute Nacht im Sack haben. Ahoi und bis die Tage …

 

 

Kaum Wind

23. März 2014 Ruth 5

Es schlägt, es krächzt, es quietscht und knallt. Die typischen Symptome von Flaute und Schwachwind. Seit 2 Tagen hat es mich nun so richtig erwischt und entsprechend ist die Laune. Nur ab und zu bläst der Wind so, dass man mal an ein und ganz selten mal zwei Segel denken kann. Ansonsten lasse ich stundenweise mal den Diesel tuckern um wenigsten etwas voran zu kommen und auch die Batterien etwas aufzuladen. Gerade versuche ich es wieder mal mit der Genua. Immerhin 2-3 Knoten schaffe ich damit. Das Großsegel braucht man bei dem Pipiwind und dem gleichzeitigen Geschaukel in der Dünung garnicht erst dazu zunehmen. Das schlägt dann nur so dermaßen, dass man Angst hat, dass Rigg nimmt Schaden. Habe ich in den ersten 3 Tagen locker Etmale von knappen 140 Seemeilen rausgehauen, geht zurzeit nicht mehr als 70-90 Meilen pro 24 Stunden. Und das schon mit viel Unterstützung durch den Diesel. Das hat natürlich auch irgendwann ein Ende, denn meine 100 Liter Diesel sind bereits auf gut die Hälfte zusammengeschrumpft. Also heißt es jetzt mehr und mehr aussitzen und warten bis endlich Wind kommt. Schon ein komisches Gefühl auf dem offenen Ozean zu sitzen und zu merken, dass man hier aus eigener Kraft nicht mehr weg kommt. Auch morgen soll sich die Lage nicht wirklich ändern. Weitergehende Wetterdaten habe ich noch keine. Darum werde ich mich morgen dann mal kümmern. Ich hoffe nur auf eines: Wind. Bis dahin … Ahoi !

Blinder Passagier

21. März 2014 Ruth 3

Eins vorweg. Ich segle nicht mehr Einhand. Denn als ich gestern Nachmittag eine bitter notwendige Seewasserdusche genommen habe, sprang plötzlich eine kleine Eidechse durchs Cockpit. Die hatte es sich wohl in der Backskiste gemütlich gemacht und ist dann zusammen mit der Pütz zum Vorschein gekommen. Genauso schnell wie sie da war, war sie dann auch gleich wieder in einem Lüftungsschlitz verschwunden und fristet nun also ihr Dasein in den Tiefen von Carpes Bilge. Ein gutes Gefühl doch nicht so ganz alleine zu sein.

Carpe und ich dümpeln gerade bei schwachem Wind mit etwa 3-4 Knoten Richtung Nordost. Die ersten 5 Tage liegen nun fast hinter mir und ich bin ganz guter Dinge. Nach dem Auslaufen am Montagmorgen ging es zunächst unter Maschine für gute 6 Stunden um die Südost-Spitze von Guadeloupe herum bevor ich endlich die Segel setzen konnte. Danach ging es für gute 3 Tage hoch am Wind Richtung Nordnordost. Die Etmale liegen bislang bei guten 130 Seemeilen was recht ordentlich ist. Die letzten 24 Stunden waren es jedoch nur 120 Seemeilen. Heute Nacht war der Wind nämlich phasenweise komplett weg. Immer wieder erwische ich gerade solche Windlöcher in denen dann mehr oder weniger gar nichts geht und die Segel jämmerlich schlagen.

Die Hitze ist nach wie vor hammerhart. Gerade sind es wohl so um die 40 Grad im Salon und obwohl ich nur sitze, läuft mir der Schweiß in Bahnen den Körper herab. Gegen Abend kühlt es aber meist schnell ab, sodass man es dann gut aushalten kann.

Seit gestern hat der Wind etwas auf Südost gedreht, so dass ich (immer noch hoch am Wind) mittlerweile einen besseren Kurs Richtung Nordost fahren kann. So kann es weiter gehen. Nur bitte noch etwas mehr Wind.

Andere Schiffe oder Boote habe ich bislang keine gesehen. Keine Socke unterwegs hier. Soll mir aber Recht sein. Kann ich mich doch so nachts recht beruhigt gleich für 2-3 h in die Koje knallen und relativ gut und ausreichend schlafen.

Mein Radio ist wie schon auf Hinfahrt mein treuer Begleiter durch die Tage. Leider kann ich aber gerade nur diese unsäglichen amerikanischen Katholikensender empfangen auf denen von morgens bis abends gepredigt und gezetert wird. Die haben was das angeht echt ne kleine Meise die Amis.
Morgen werde ich mal aktuelle Wetterdaten ziehen, um dann zu sehen wie es in den kommenden Tagen weitergeht. Sollte ich den Kurs halbwegs halten könne und der Wind wieder etwas kräftiger werden, könnte ich den Trip in guten 20 Tagen über die Bühne bringen. Auf die Ankunft auf den Azoren freue ich mich schon jetzt wie Bolle.
Also dann. Vielen Dank für die vielen Grüsse auf der Grussbox und bleibt am Ball. Ich bleibe es auch ,-).
Ahoi !

Rolling Home !

15. März 2014 Guido 5

So … morgen soll es los gehen. Der Atlantik ruft und insgesamt gute 2.500 Seemeilen warten auf mich bis Horta auf den Azoren. Aktuelle Infos, meine Position und vieles mehr findet ihr wie üblich hier auf www.törn.de. Bis später … Ahoi!



Hafentage

14. März 2014 Guido 4

Nachdem ich gestern mal wieder nen kleinen Hitzekoller mit Übelkeit und allgemeinem „Schwummrigsein“ hatte, geht es mir nach gut 10 Stunden Schlaf heute wieder gut. War wohl gestern wieder ein bißchen viel des Guten. Und das obwohl ich mich eigentlich vorwiegend im Schatten aufgehalten habe. Einizg zur Prüfung meiner Ersatzsegel habe ich mich für etwa 2 Stunden in der Sonne aufgehalten. Dann allerdings clevererweise genau während der Mittagsstunden.

Ansonsten plätschern die Tage so dahin. Meinen Autochen habe ich vorgestern wieder abgegeben und so halte ich mich nun vorwiegend in der Marina auf. Während meiner 3 automobilen Tage habe ich versucht, mir möglichst viel von der Insel anzuschauen. Jeweils eine Tagestour auf der „Grande Terre“ sowie der „Terre Basse“ ließen erahnen, was Guadeloupe so alles zu bieten hat. Neben weiten trockenen Hügellandschaften finden sich auch hohe Berge mit dichtem Urwald. Und an jeder Ecke gibt es einen Badestrand. Das ist wirklich sehr praktisch. Wird es einem im Auto mal zu heiss, hält man eben mal kurz an und springt in die Fluten. Richtig umfassend konnte ich die Insel allerdings nicht erkunden Dafür ist das Archipel einfach zu groß.

Auf meiner to-do-Liste stehen nun nur noch zwei Posten zur Erledigung an. Zum einen muß ich noch Wasser und etwas frischen Proviant bunkern und zum anderen steht noch ein Austausch der Mastrutscher an meinem Ersatzgroß an. Wie ich gestern nämlich festgestellt habe, passen die am Segel angebrachten Rutscher überhaupt nicht in mein Mastprofil. Das wäre ein schönes Gefrickel geworden, hätte ich das Segel vorher einmal gebraucht. Nun denn .. die Rutscher sind bestellt und heute Nachmittag sollte ich das noch erledigt kriegen. Überhaupt habe ich zwischenzeitlich so etwas wie eeine stille Teilhaberschaft beim örtlich Schiffsausrüster erworben. Der begrüsst mich nämlich mttlerweile mit Handschlag und Dollarzeichen im Auge ,-)).

Mein Toilttenproblem habe ich in den Griff bekommen. Auch hier hat mir Meister Schifssausrüster ausgeholfen und mir einen neuen Dichtungssatz für den Pumpmechanismus besorgt. Das wechseln eben jenes Mechnaismus war allerdings nichts für schwache Nerven. Zunächst habe ich mit der in der Pumpe verborgenen Restbrühe erst einmal die komplette Naßzelle geflutet. Sogleich verbreitete sich im Ganzen Schiff ein wohliger Duft nach Sodom und Gomorrah. Auch die ürbigen Inhalte der Pumpe ware nicht gerade das, was man jeden Tag an den Händen haben möchte. Meine höchster Respekt vor allen Installateuren die damit tagein tagaus zu tun haben. Für mich wäre das glaube ich nix. Nach gut 2 Stunden Gefummel und Geschwitze war das stille Örtchen dann wieder voll einsatzbereit. Es ist wirklich verblüffend was man doch alles hinbekommt, obwohl man es im Grunde zum ersten mal macht. Die Schule der fortwährend notwendigen Reparaturen und Ausbesserungen an einem Segelboot ist offenar nicht die Schlechteste.

An Steg 6 ist ordentlich Betrieb. Bin mal gespannt ob die Loup de Mer hier noch unterkommt. Die Loup ist eine ebenfalls deutsches Boiot, für das ich vorgestern einen Platz reserviert habe. Zwar kenne ich den Eigner und Skipper nicht persönlich. So wurde ich aber über Törn.de gebeten das mit dem Platz zu erledigen. Na mal schauen. Veielleicht verabschiedet sich ja heute noch der ein oder andere. Ansonsten fürchte ich, wird die Loup totz Reserveirung auch erst einmal an hinteren Werftsteg verbannt werden.

Ansonsten bin ich hier an Steg 6 immer noch ein kleiner Exot. Die auf dem Steg flanierenden Segel-Kollegen beäugen mich und mein Boot mit einer Mischung aus Unglaube und Skepsis. Gerade eben fragte mich der örtliche Sgelmacher der zufällig vorbei kam, ob ich mt „diesem“ Boot tatsächlich hierhin gesegelt sei. Auf meine Bestätigung und die Auskunft, dass ich in der kommenden Woche zur Rücktour aufbrechen will, bot er mir spontan einen Platz als Grinder in seinem privaten Regatta-Team an. Denn hier steht jetzt in Kürze offenbar die Racing Sasion ins Haus. Hätte ich noch etas mehr Zeit wäre das sicher mal einen Versuch wert gewesen. Wobei ich regattatechnisch so überhaupt keine Ahnung habe, außer das es wohl darum geht schneller als die andern zu sein ,-)).

Die vergangenen zwei Tage hatte ich einen neuen Nachbarn. Einen aus Griechenland stammenden Amerikaner aus Houston/Texas. Ein netter Kerl der anders als die Franzosen und übrigen Stegnachbarn sehr offen war und gleich ein Schwätzchen mit mir begann. Dabei stelltw sich heraus das der Mann wohl einer der bekanntesten amerikansichen Forensiker ist und ein entsprechend großes Institut in Houston betreibt. Auf meine Frage hin bestätigte er mir sogar eine Besuch auf der sogenannten „Bodyfarm“. Dabei handelt es sich um eine forensische Froschungseinrichtung in den USA. Auf einem weitläufigen Gelände werden dort freiweilig gespendete Leichen in verschiedenen Umgebungen der Verwesung ausgesetzt, um so Erfahrungswerte für die jeweiligen Verwesungsprozesse unter unterschiedlichen Bedingungen zu erhalten. Diese dienen dann beispielsweise der forensischen Auswertung bei Verbrechen etc.. Zugegeben, etwas morbid aber trotzdem sehr interessant. Hatte ich darüber dch schon einmal in einem Buch von Simon Beckett gelesen.

Eine weitere Besonderheit ist ein einbeiniger Skipper, der drei Plätze weiter vor kurzem festgemacht hat. Unglaublich mit welcher Leichtig- und Geschicklichkeit sich der Mann auf seinem Boot bewegt. Und das ganze auch noch zusammen mit einem Hund der auf den ersten Blick auch ein Kalb sein könnte. Sowas gefällt mir .

Ach ja .. der Steg hier ist übrigens nach einem gewissen Michel Malinovsky benannt. Der Mann war mir bis dato völlig unbekannt, scheint aber eine bekannte Regatta-Legende zu sein. Auf meine Rückfrage klärte mich der örtliche Autoverleiher dann umfassend auf. Alle vier Jahre findet nämlich eine Einhandsegler-Regatta vom französischen Saint Malo nach Guadeloupe statt. Die sogenante Route de Rhum. Während der ersten Ausgabe der Regatta kam es zu einem Drama als der bislang führende Alain Colas mit seinem Boot in einem Zyklon verscholl und nicht mehr aufgefunden wurde. der neue führende hiess dann Michel Malinovsky. Ein Franzose, der schon allein deswegen bei dieser in Frankreich sehr renommierten und bekannten Regatta gleixh zum Volksheld avancierte. Kurz vor dem Zieleinlauf hier auf Guadeloupe wurde Malinovsky dann noch von einem seiner Kontrahenten abgefangen. Im Ziel wurde Malinovsky nach über 6.500 km mit sage und schreibe 98 Skeunden Rückstand Zweiter hinter Mike Birch. Irre Geschichte …

In Kürze steht ja nun auch mein Aufbruch an. Die Wetterdaten für die kommenden 8 Tage sind nach wie vor noch etwas wackelig. Jeden Tag checke ich die insoweit einschlägigen Quellen und finde qusai immer wieder neue SiItuationen vor. Es verdichtet sich aber insoweit, als das sich wohl am Sonntag bzw. Montag aufbrechen werde. Der Wind sollte dann stabil aus Ostnordost bis Südsüdost wehen. Im Verlauf der Woche hoffe ich dann auf eine leicht rechtdrehende Tendenz, so dass ich dann auf einem direkteren Kurs zu den Azoren kommen sollte. Sobald ich genaueres weiß bzw. eine Entscheidung getroffen habe, melde ich wieder. Bis dahin viel Grüße aus meiner kleinen Scwhitzhütte und auf bald …

Guadeloupe II

11. März 2014 Guido 7

Also dann, der dritte Versuch etwas zu schreiben. Ich hoffe, dass ich dieses mal meine schweren Finger koordiniert bekomme, um nicht wieder alles zu löschen.

Ich sitze im Cockpit von Carpe. Die Sonne ist (endlich) untergegangen und schon erwacht rundherum das Leben. Es klingt wirklich pardox. Aber die Sonne ist tagsüber echt ein Feind jeglicher Aktivität. Zwischen 11 und 17 Uhr passiert hier in der Marina nicht wirklich viel. Nur ganz früh morgens und eben jetzt wird an den Booten gewerkelt und geschraubt. Selbst die Kinder halten sich während der Mittagshitze auffällig mit ihren Spielen zurück.

Gerade eben hat am Steg gegenüber eine absolute Megayacht festgemacht. Sicher gute 40 Meter lang. Unfassbar mit welcher Eleganz der Skipper das Ding an die Pier gefahren hat. Eine Mooring gibt es für solche Apparrate nicht mehr. Also mit fallendem Anker rückwärts an die PIer und dann Leinen übergeworfen. Echt cool. Gerade wenn ich bedenke, wie ich manchmal im Hafen herumeiere. Gerade wenn es böig von der Seite bläst.

Nun denn. Ich bin in der Zwischenzeit so richtig auf Guadeloupe angekommen. Der erste Eindruck war leider nicht so prickelnd. Erstens war ich trotz der doch deutlich kürzeren Etappe von Martinique hierhin doch ordentlich kaputt und zweitens wies mir der Hafenmeister erst mal einen Platz in der hintersten Ecke der Marina zu. Dort lag ich quasi am Steg der angeschlossenen Werft, wo außer mir wirklich niemand war. Rundherum hörte man nur hämmern, sägen und bohren. Der Weg zur Capitainerie und zu den Duschen war zudem ein halber Gewaltmarsch, da ich dafür zunächst um das komplette Hafenbecken herumlatschen musste. Bei der Capitainerie angekommen, stand mein Entschluss fest. An diesem Platz wollte ich nicht bleiben.

Mein Wunsch nach einem Platz am sehr ansehnlichen und zudem zentralen Besuchersteg 6, wurde zunächst abgelehnt. Merkwürdig. Lagen dort doch bereits jede Menge Yachten aus aller Herren Länder und die ein oder andere Lücke konnte ich auch ausmachen. Also setzte ich alles auf eine Karte und sagte, dass ich dann wieder abfahren würde. Und siehe da … der etwas muffelige Hafenmeister lenkte ein und sogleich war ein Platz am mondänen Steg 6 verfügbar. In der Zwischenzeit glaube ich zu wissen, warum man mich hier zunächst nicht haben wollte. Bin ich mit meiner 32 Fuss Bavaria doch mit Abstand das kleinste Boot hier. Runderherum liegen ausschließlich Boote im Bereich von etwa 50 bis hin zu über 70 Fuss. Alles sehr gepflegte und mondäne Yachten, zu denen ich vielleicht nicht so ganz gepasst habe. Allein die Ausrüstng so mancher Yacht lässt einen mit den Ohren schlackern. Ich glaube allein die an der Reling hängenden Außenborder am Steg gegenüber, wiegen den Wert all meines maritimen Besitzes locker auf. Mein unmittelbarer Nachbar hat beispielsweise eine elektrische Gangway die er per Fernbedienung ein- und ausfahren kann, um so sich und seiner Holden den Zutritt zu einer 60er Amel Ketch zu verschaffen. Meine Güte was hatte seine Frau eine Angst um ihr Boot als ich mich hier vorgestern rückwärts zwischen ihn und meinen Steuerbord-Lieger quetschte. Und das obwohl an seinem Bot etwa 46 Fender an beiden Seiten ausgebracht waren. Seine seemännisches Geschick hat der dann beim annehmen meiner Leine unter Beweis gestellt. Anstatt diese direkt auf der Klampe zu belegen und mir so das eindampfen mit Vorwärtsfahrt zu ermöglichen, fummelte er die Leine umständlich durch die Klampe und warf Sie mir sogleich zurück an Bord. Na ja .. am Ende ist alles gut gegangen.

Der Hafen hier ist eigentlich ganz nett. Wie gesagt mitunter sehr mondän und was die abendliche Unterhaltung angeht absolut zweitgeteit. Während es auf „meiner“ Seite sehr ruhig ist, geht nur wenige Schritte um die Ecke der Punk ab. Zahllose Kneipen, Restaurants und Bars locken hier mit ihren Angeboten. Die Preise sind allerdings gesalzen. Für ein Gezapftes werden gerne schon einmal 6,50 EUR aufgerufen. Bier trinken war in Frankreich eben schon immer etwas teuere ,-). Das Essen ist zwar OK aber leider auch in der Preislage. Aber wurscht. Ich will und kann hier ohnehin nicht jeden Abend essen gehen. Muss ja irgendwann mal meine ganzen Tütengerichte wegbekommen ,-).

Der Schlag nach Guadeloupe lief problemlos und schnell. Gegen 11 Uhr bin ich nach kurzem Diesel bunkern und einem Schwätzchen mit deutschen Seglern (SY KIARA) aus Le Marin augelaufen. Kaum aus der Bucht dann gleich das erste mal ausweichen, obwohl ich der Kurshalter war. Um die KVR schert sich hier wirklich keine Socke. Also lieber immer schön defensiv fahren. Leider bin ich wohl etwas zu dicht unter Land gefahren. 8 Meilen Abstand zur Küste waren offenbar nicht genug, denn der Wind wechselte immer wieder munter zwischen 5-6 Beaufort und dann wieder 0-1 Windstärken. Sicher 3 oder 4 mal habe ich kurz den Diesel angeschmissen, um das nervige schlagen im Rigg zu beenden. Meist genügten dann 15 Minuten Motorfahrt , um in das nächste WIndfeld zu fahren und sogleich wieder gute 5-6 in die Segel griffen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen. Nur das ein oder Kreuzfahertschiff kam mir in der Nacht auf. Besonders nah kamen mir dabei die THOMSON DREAM und die COSTA MAGICA, offenbar ein Schwesterschiff der unlängst havarierten COSTA CONCORDIA. Ansonsten war es ruhig. In der Nacht hat es fast druchgehend geregnet,was zum einen ziemlich ungewöhnlich und für das immer wieder notwendige Wache gehen etwas unangenehem war. Geschlafen habe ich auch wieder kaum. Im Grunde gar nicht. Von daher wahrscheinlich auch meine relativ ausgeprägte Erschöpfung. bei der Ankunft. Das wird sich auf dem offenen Atlantik hoffentlich wieder verbessern.

Gegen 10 Uhr – also ziemlich genau nach 24 Stunden – lief ich dann hier in der Marina Bas-du-Fort ein. Am Steg winkte bereits Gero. Eine Segler den ich über Törn.de kennengelernt habe und der mit seinem Kumpel Gunther und anderen Freunden hier unterwegs war. Nach dem erneuten anlegen bzw. umparken, lernten wir uns dann auch kurz persönlich kennen, was sich echt nett fand.

Eine kleine Anekdote gibt es noch zu erzählen. Vor dem „umparken“ gab es für mich nämlich noch eine kleine Geduldprobe. Nachdem der Hafenmeister mich nun doch gebeten hatte, an Steg 6 festzumachen, ging ich wieder den ganzen Weg zu Carpe am Werft-Steg. Leider kam ich aber garnicht dort hin. Denn das Werftgelände, welches ich dafür durchqueren musste, hatte zwischnzeitlich die Pforten geschlossen. Zurück zur Capitainerie wollte ich nicht mehr. Schnauze voll. Also wartet ich eine gute Weile bis ein Bootseigner daher kam und mir mit seinem Schlüssel Zugang zur Werft verschaffte. Endlich bei Carpe angekommen, war vom Hafenmeister weit und breit nichts zu sehen. Dieser sollte noch meine Mooringleine an der Boje loswerfen, damit ich losfahren kann. Nach weiteren 15 Minuten wartens in der Mittagshitze reichte es mir dann. Ich schnitt meine ohnehin viel zu lange Mooringleine mit einem Messer ab. Den Rest der Leine öieß ich einfach an der Mooringboje als Andenken zurück. Ihr merkt schon. Das Ankommen und finden meines letztendlichen Liegeplatzes war ein bißchen stressig. Aber Ende gut, alles gut.

Heute morgen habe ich mir einen kleinen Mietwagen besorgt. Ein Chevrolet Sparck. Etwa so gross wie ein Schuhkarton aber dafür unglaublich viel Platz. Selbst ich Riesenkamel passe da recht passabel rein. Mit meinen neuen Renner bin ich dann heute erstmal nach Point-à-Pitre, der quirlligen Hauptstadt von Guadeloupe, gefahren. Neben einigen großen Verkehrsadern gibt es dort unzählige kleiner Straßen und Plätze mit Märkten, Unmengen von Geschäften und viel Alarm. Hier erledigte ich zunächst ein paar kleinere Einkäufe, bevor ich mich meinem Hauptvorhaben, nämlich der Suche nach einem Gopro Akku zuwandte. Irgendwann habe ich dann auch tatsächlich einen großen Elektromarkt gefunden. Gopros oder Akkus gab es dort allerdings keine. Der Händler machte mir zudem kaum Mut, mit meiner Suche auf der Insel erfolgreich zu sein. Seines Wissens, würde das ganze Gopro Gedöns hier nur online verkauft werden. Einen Tipp habe ich allerings noch im Petto. Darum werde ich mich dann nmorgen mal kümmern. Ansonsten weiß ich es auch nicht. Der Akku scheint auch nicht völlig im Eimer sein. Möglicherweise habe ich auch nur ein kleines Softwareproblem bei der Gopro. Denn selbst der als „LEER“ blinkende Akku hält immerhin noch gute 20 Minuten. Das habe ich gestern getestet. Das entspricht in etwa der Leistung eines voll geladenen Akkus. Merkwürdig … aber mir solls am Ende wurscht sein. Hauptsache es klappt irgendwie.

Nach meinem Ausflug in den Großstadt-Trubel ging es noch auf eine kleine Erkundungsfahrt auf den rechten Teil des zweigeteilten Hauptarchipels von Guadeloupe. Dort fand ich nach einer Weile den „Plage petite Havre“. Eine tolle kleine Bucht mit weissem Strand und Palmen. Dort habe ich dan den Rest des Nachmittags im Schatten verplempert bevor es zurück zu Carpe ging.
Nun werde ich also noch etwa eine Woche hier bleiben und mal die Wind- und Wetterverhältnisse auf meiner geplanten Route beobachten. Sollte es passen, werde ich wohl am kommenden Wochenden oder zu Beginn der nächsten Woche in See stechen. Dann heisst es, knapp leine Woche hoch am Wind nach Nordost zu bolzen, um dann auf rechtdrehende Winde zu hoffen. Hoffentlich bleibe ich von eIner größeren Flaute in den Rossbreiten verschont. Für alle Fälle habe ich allerdings insgesamt 10 Liter Diesel an Bord verstaut. Das sollte reichen. Segeln wäre natürlich schöner.

An Carpe selbst gibt es Gott sei es gedankt keine größeren Baustellen mehr. Alles ist soweit klar. Nur hier und da muss nochmal ran. Heute morgen ist beispielsweise die Pumpe meiner Toilette undicht geworden. Ich hoffe mal, dass ich das nich irgednwie gefixt kriege.

OK .. das solls auf die Schnelle gewesen sein. Mir fällt auch gerade nichts mehr ein. An dieser Stelle erneut mein Dank für die vielen netten Nachrichten und die Spenden für Carpes Bordkasse. Horridoh und auf bald … Euer Lieblings-Skipper ,-)).

Guadeloupe

9. März 2014 Guido 3

So. Dieses mal machen wir es mal anders herum. Erst ein paar Bilder und dann der Bericht. Nachdem ich nämlich nun schon zum zweiten mal alles bislang Geschriebene durch irgendeine blöde Tastenkombination wieder gelöscht habe, gebe ich es jetzt dran und versuche es morgen wieder. Nur so viel. Bin gut angekommen, alles OK, danke für die vielen vielen Nachrichten in der Grussbox und überhaupt. Ahoi !

Auf nach Guadeloupe

6. März 2014 Guido 4

Guadeloupe … das klingt doch wirklich gut oder !? Morgen früh ist es endlich soweit. Nach einer Woche auf Martinique, will ich morgen vormittag eben dorthin starten. Laut Plot liegen dafür gute 120 Seemeilen vor mir. Sollte meine kleine Carpe wieder so Gas geben wie auf der Etappe nach Martinique, könnte ich diese Strecke in etwa 20-24 Stunden schaffen. Passenden Wind und keine größeren Zwischenfälle vorausgesetzt.

Guadeloupe
Guadeloupe

Während meines Schlags von Grenada nach Martinique war mir ja bereits einmal ordentlich der Schreck in die Knochen gefahren, als mitten in der Nacht plötzlich ein weißes Topplicht vor mir auftauchte. Bald stellte sich heraus, dass es sich offenbar um ein anderes Segeölboot handelte, denn das Licht war jetzt weit oben in einem Mast zu sehen. Allerdings waren außer diesem weißen Topplicht keinerlei Positionslichter zu erkennen. Schwer also einzuschätzen, wohin die Fahrt des „Gegners“ ging. Anfangs ging ich davon aus, mich im Hecklichtsektor einer 3-Farbenlaterne im Topp des Seglers zu befinden.

Ein Anruf über Kanal 16 blieb unbeantwortet. Also leuchtete ich mit meiner Taschenlampe zunächst mal in mein Großsegel um Aufmekrsammkeit zu erlangen. Wieder keine Reaktion erkennbar. Das weiße Licht offenbarte sich nunmehr als weißes Rundum-Licht, also quasi dem Ankerlicht. Denn das andere Boot fuhr ganz offenbar nicht von mir weg oder auf einem vergleichbaren Grenzkurs, den der Hecklichtsektor einer 3-Farbenlaterne erklärt hätte. Ein Ankerlieger schied bei einer Wassertiefe von über 2000 Metern ebenfalls aus.

Aus den Fenstern des Schiffsrumpfs waren nun auch andere LIchtquellen zu erkennen. Positionslichter oder Motorgeräusche etc. weiterhin nicht. Dennoch wurde schnell klar, dass der gute Mann/Frau sehr schnell näher kam und zudem meinen Kurs kreuzen würde. Nach einem erneut erfolglosen Anruf via Funk kuppelte ich also flux den Windpilot aus, fiel ein gutes Stück ab und bin mit etwa 2-3 Schiffslängen Abstand hinter dem anderen Segler her ausgewichen. In stockfinsterer Nacht war das für mich nihct ohne. Kann man im Dunkeln die Entfernungen doch nur sehr schwer abschätzen. Und um die Fahrtrichtung des Gegnern abzuschätzen fehlte es an den entsprechnen Posi-Lichtern, geschweige denn einem AIS Signal . Sehr merkwürdig das ganze .. aber nach einer Weile war das andere Boot dann in meinem Kielwasser verschwunden und kurz danach auch keine Lichter mehr zu sehen.

Ich hoffe, dass mir solche Spirenzien Richtung Guadeloupe erspart bleiben. Man kann selbst bei einer relativ kurzen Etappe nicht unentwegtpoben sein und Wache gehen. Die allgegenwärtigen Kreuzfahrer und Frachter haben ja in der Regel ein gut empfangbares AIS Signal. Viele der Sportboote und Fischer haben das allerings nicht. Nun denn .. ein bißchen Gootvertrauen muß man bei so einer Aktion ohnehin haben.

Auf Guadeloupe werde ich mich dann noch für eine weitere knappe Woche aufhalten und letzte Besorgungen machen. Unter anderem habe ich heute festgestellt, dass leider der Akku meiner Gopro kaputt ist und nicht mehr geladen werden kann. Warum hab ich Esel eigentlich nur einen Akku für das Dingen ? Wieder am falschen Ende gespart. Ich werde also mal schauen, ob ich auf Guadelpupe irgendwie sowas auftreiben kann. Die Infrastruktur sollte – ebenso wie auf Martinique – europäischen Standard haben und so denke ich , dass dieses Unterfangen icht ganz aussichtlos ist. Anonsten muss ich mir eben mit den übrigen Kameras behelfen oder schauen, dass ich anderweitigen Ersatz finde.

Ok, das solls auf die Schnelle gewesen sein. Das Dinghi wird jetzt noch weggepackt und der Außenborder wieder an de Reling gehängt. Dann sollte ich soweit klar sein. Morgen früh dann noch Diesel tanken und kurz bei der Hafen-Chefin ausklarierwn. Hauptsächlich wird es dabei aber nur um die Wasser- und Stromrechnung gehen.

Also dann … Ahoi !

Bonjour und Helau

3. März 2014 Guido 3

Heute ist Rosenmontag .. unglaublich. Hier wird zwar auch an einigen Ecken etwas Karneval gefeiert aber so richtig merkt man hier nichts von diesem hohen rheinischen Feiertag. Mir solls aber recht sein. Bin ich zu Hause doch auch nicht gerad3 eine ausgemachter Karnevals-Jeck.

Helau !
Helau !

Gerade habe ich 60 Flaschen Wasser à 1,5 Liter in Carpe verstaut. Daneben wurden auch allerlei sonstige Lebensmittel wie Konserven, Milch, Müsli in rauen Mengen, Saft und ne ordentliche Lage Klopapier geliefert. Zusammen mit den Dingen, die ich in meinem „Survival-Koffer“ mitgebracht habe, sollten meine Provinatvorräte nun soweit vollständig sein. Sicher fällt mir hier und da noch eine Kleinigkeit ein. Aber das Gros der Dinge sollte nun im Sack sein.

Außerdem gab es heute mal wieder eine Runde große Wäsche. Ich glaube in meinem nächsten Leben mache ich mich in der Karibik mit einem Waschsaoln selbständig. Für eine kleine Maschine Wäsche nehmen die hier sage und schreibe 12 Euro. Waschmittel extra .. versteht sich. Und man solls nicht glauben. Der Laden ist noch der günstigste der hiesigen Anbieter, da man dort selbst wäscht. Bringt man seine Klamotten zu einem der örtlichen Full-Service Anbieter, wird auch gerne mal doppelt so teuer für eine Tüte stinkige Unterhosen und Co. Nun denn .. jetzt wo ich das weiss, werde ich die selbigen eben nur noch alle 5 Tage wechseln. Geht auch alles ,-)).

Heute vormittag war ich außer in Sachen Proviant auch noch wegen des angedachten zusätzlichen Augbolzen im Cockpit sowie der hinteren Impeller-Dichtung unterwegs. Beides habe ich bekommen. Darum werde ich mich dann wohl morgen mal kümmern. Denn nach meine Räum-Orgie von heute Mittag (natürlich wieder in der größten Affenhitze), steht mir heute nur noch der Sinn nach etwas planschen und Pause.

Anonsten geht hier ales seinen gewohnt langsamen, karibischen Gang. Rund herum um meinen Liegeplatz wird fleissig an den Booten gewerkelt, die, wie ich, in Kürze Richtung Osten starten wollen. Wie in der Karibik üblich finden sich aber auch hier allerlei Boote, die schon bessere Tage gesehen haben. Und auf den meisten leben tatsächlich auch noch Menschen. Manch eine Geschichte gäbe es da sicher zu erzählen. Leider ist es aber sehr schwer mit den Franzosen in näheren Kontakt zu kommen. So jedenfalls mein Eindruck. Man kocht irgendwie gerne sein eigenes Süppchen und bleibt unter sich. Deutsche sind nicht besonders viele vor Ort. Und wenn, dann meist die klassiche Männertruppe, die mit einem gecharterten Katamaran und reichlich Dosenbier durch die Buchtrn tingeln. Kurzum, die meiste Zeit verbringe ich zur Zeit alleine und mit Carpe. Aber das passt schon.

Bis Freitag werde ich mich nun noch hier auf Martinique aufhalten. Dann sollte soweit alles erledigt sein, was ich mir vorgenommen habe. Freitag morgen soll es dann los gehen Richtung Guadeloupe. Auch eine französische Insel etwas weiter m Norden der Windward Islands. Die Strecke bis dorthin sieht auf der Karte zwar deutlich kürzer aus, ist aber tatsächlich nur um gerade einmal 40 Seemeilen schneller absolviert als der Schlag von Grenade hier hoch. Dafür werde aber vermutlich mit halbem Wind fahren können, was mir und vor allem Carpe gut tun wird. Auf Guadeloupe gilt es dann noch etwas die Akkus aufzuladen um dann nach etwa einer weiteren Woche in See Richtung Azoren zu stechen.

An dieser Stelle bereits vielen Dank für die vielen netten Kommentare und Grüße über die Törn.de Grußbox und die Spenden für Carpes Bordkasse. Über beides habe ich mich wirklich sehr gefreut. By the way .. die Probleme mit dem Tracker während meiner Pasaage von Grenada nach Martinique habe ich zwischenzeitich hoffentlch in den Griff bekommen. Offenar bekomme ich dicht unter Land mitunter nur sehr schwer ein adäquates Satelliten-Signal, was sich auch hier und da beim GPS bemrkebart macht. So kam es, dass meine letzte Position für etwa 2 Tage lang in der Bucht vor Martinique „festgenagelt“ war. Scoin erreichten mich die ersten Mails mit besorgten Anfragen, ob denn mit mir und Carpe alles in Ordnug sei. Also, keine Sorge wenn der Plot mal hackt. uUf dem freien Wasser klappt es ohnehin meist sehr gut. Und wenn die Posi mal nicht ganz up to date ist, wirds spätestens beim nächsten Pung aktualisiert.

Also dann .. feiert noch etwas Karneval wenn ihr mögt und ansonsten haltet die Stellung in Deutschland. Bis die Tage .. Ahoi !

Start nach Martinique

26. Februar 2014 Guido 2

Das Internet hier macht mich irre. Entweder pfeilschnell oder extrem langsam. Dann mal für Stunden ganz wech … himmelarschundzwirn ! Aber das ist nicht das Thema. Der ganze Elekltronik-Firlefanz geht mir ohnehin zunehmend auf die Nerven. Ich bin nur noch irgendwelche Geräte am laden, prüfen oder was weiß ich noch. So iss dat eben im 21 Jahrhundert ,-).

Nach einem Tag Pause in Port Louis bei St. George (noch Grenada), will ich morgen früh Richtung Martinique aufbrechen. Nach langer Zeit mal wieder ein längeres Seestück für Carpe und mich. Insgesamt liegen gute 150 Seemeilen vor mir. Ich denke das ich das so in guten 30 Stunden schaffen sollte. Ankunft also am Donnerstag nachmittag lokaler Zeit. Werde natürlich die Yellowbrick anschmeissen. So könnt ihr meinen Kurs und die aktuelle Position hier auf Törn.de fast live mitverfolgen. Wind und Wetter sollten passen. Es bläst hier ohnhein immer aus der gleichen Richtung. Gemeldet sind gute 5 Beaufort aus Ost variierend. Also dann .. ich klopp mir jetzt noch ne Pizza rein und dann geht heute früh in Koje. Ahoi !

Bilder

25. Februar 2014 Guido 1

Wie versprochen hier noch einige Bilder. Mir geht es in der Zwischenzeit deutlich besser. Ich denke ich werde morgen früh Richtung Martinique aufbrechen. Auf einem der Bilder seht ihr übrigens die kleine Pavane von meinem Freund Dave. Ein gerade einmal 7,50 Meter langes Holzboot und sehr sehr alt. Auch damit kann man Einhand über den Atlantik segeln. Und das mit 64 Jahren. Hammer Dave !

24h krank

24. Februar 2014 Guido 2

Hallo zusammen,

Montag morgen. Ich sitze in der Clarkes Court Bay Marina .. und zwar ausnahmsweise mal nicht auf dem Klo. Die letzten 24 Stunden hat es mich ordentlich erwischt. Den ganzen gestrigen Tag dämmerte ich bei guten 40 Grad im Salon von Carpe Diem vor mich hin. Kopf- und Gliederscherzen, Durchfall und eine völlige Erschöpfung waren gestern meine stetigen Begleiter. Insgesamt 5 Flaschen Wasser à 1,5 Liter habe ich gestern in mich hineingeschüttet und musste trotzdem nur zweimal Wasser lassen. Ein wohl eindeutiges Zeichen für eine ordentliche Dehydrierung (schreibt man das so ?).

Offenbar waren die letzten Tage mit langer Anreise, Werft-Heckmeck und Arbeiten an Carpe Diem doch anstrengender als gedacht und insbesondere die Hitze hat mich nach und nach augelaugt. Hinzu kam am Freitag eine Mahlzeit in einem der kleinen local Restaurants. Das Essen war zwar in Ordnung, allerdings sind Sachen wie „Pig foot soup“ wohl nicht das wirklich richtige für mich gewesen. Schon auf den Rückweg in die Marina begann es in meinem Magen zu rumoren. Der Rest ist bekannt.

Der kurze Schlag von der Grenada Marine in die Clarkes Court Bay lief ohne Probleme. Kaum aus der engen Bucht heraus, warteten draussen bereits gute 25 Knoten Wind und hohe Wellen. Unter Genua ging es bei achterlichen Winden dann Richtung Westen. Die Einfahrt in die Bucht der Clarkes Court Marina ist dann etwas tricky, da zum einen sehr eng und im Fahrwasser mit einen Riffen und Untiefen versehen. Einen kurzen Moment unaufmerksam und schon hat man plötzlich nur noch 20cm Wasser unterm Kiel. Am Ende ging alles gut und habe einen schönen Platz am Ponton direkt neben meinem alten Spezie Dave gefunden. Dave ist 65 Jahre alt, Engländer und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Kennengelernt habe ich ihn auf den Kapverden, wo er mit seinem nut gut 7 Meter langen Holzboot „Pavane“ für etwa 3 Jahre Station gemacht hat. Im vbergangenen Jahr ist er dann ebenfalls Einhand über den Atlantik gesegelt und schließlich hier auf Grenada gelandet. Ich werde gleich noch ein paar Aufnahmen von Pavane machen. Das veranschaulicht vielleicht noch mehr, welch` außerordentliche Leistung es war, mit der kleinen Pavane diese Strecke zu absolvieren. Im übrigen auch noch im Juni, also zumindest in der schon theoretisch aktiven Hurricane-Saison.

Nach viel Schlaf und einigen Elektrolyten aus meinem Medizin-Koffer (Danke an meinem Haus- und Hof-Apotheker Rosi) geht es mir heute morgen schon wieder deutlich besser. Ich bin seit halb sieben auf den Beinen und habe bereits einiges für meine heutige kurze Etappe nach St. Georges vorbereitet. Die Distanz in die Port Louis Marina beträgt laut Plot nur gute 10 Meilen. Ich denke das ich es hwute Mittag angehen werde, In St. Georges werde ich dann voraussichtlich noch zwei Nächte bleiben, Kräfte sammeln, um dann nonstop Richtung Martinique aufzubrechen.

Bilder folgen ….

Grenada

20. Februar 2014 Guido 8

Hallihallo,
hier ein paar schnelle Infos von Grenada. Nach langem Flug nach Martinique, einer kurzen Nacht im Hotel und einem weiteren Flug nach Grenada, sitze ich nun in meiner Carpe Diem und schwitze. Ich will mich aber natürlich nicht beschweren. Lieber gut geschwitzt als ordentlich gefroren ,-).

Die Arbeiten an Carpe Diem sind am Tag meiner Ankunft abgeschiossen worden. Ich sage nur „karibisches Zeit-Management“. Aber wurscht .. die Arbeiten am Ruder sind wirklich sehr gut geworden und auch das neue Lager oben wurde vorbildlich eingebaut. Alles wirkt sehr wertig und von profeesioneller Hand gemacht. Hätte ich so tatsächlich nicht immer erwartet. Also .. Daumen hoch oder „gefällt mir“.

Im Boot lichtet sich auch langsam das Chaoas, wobei das natürlich ein dehnbarer Begriff ist. Zumindest finde ich mitterlweile einen Sitzplatz ohne vorher erst einmal tausend Sachen weg- oder umräumen zu müssen. Für morgen vormittag ist nun geplant Carpe Diem ins Wasser zu bringen. Vohrer muss ich allerdimgs noch eine kleine Diskussion im Werft-Office führen, da mir nun doch eine etwas höheree Rechnung präsentiert wurde. Mal sehen ob man da noch was machen kann. Am Kran kommts dann nochmal drauf an. Ist Carpe dicht, springt der Motor an und so weiter und so fort.

Die augebesserten Lazy Jacks und die überrabeite Sprayhood habe ich heute auch bereits vom Segelmacher abgeholt. Die Kohle rinnt mir alo gerade wirklich nur so durch die Finger. Nun denn .. so ist es jetzt am Anfang eben. Auf dem Atlantik spare ich dann ja wieder unheimlich viel ,-))).

Gerade eben war ich nun noch einige Sachen einkaufen und habe mir beim Zoll noch eine gültige Cruising-Permit besorgt. Ansonsten darf ich nämlich schlicht und eergreifend nicht mit Carpe ins Wasser.

Morgen werde ich mich dann voraussichtlich hier an eine Mooring legen oder in die Nachbarbucht zu meinem Kumpel Dave schippern. Mal schauen wie sich das hier morgen weiter entwickelt.

Gefilmt habe ich bereits fleissig. Ich werde versuchen die Tage mal einige Bilder und wenn möglich auch einen kurzen Clip hochzuladen. Das ist allerdings mit dem hiesigen Internetzugang gar nicht so leicht zu bewerkstelligen.

Bis dahin … Guido

Rolling home …

14. Februar 2014 Guido 13

Hier die geplante Route für meine Rückfahrt Richtung Azoren und Europa. Viel Spaß damit … Ahoi !