Im Westen viel Neues

So, nun habe ich mal etwas Zeit, um euch ein paar Zeilen über unsere letzten Erlebnisse und Seemeilen zu schreiben. Wir sind nun schon seit 3 Tagen in Dieppe, einem kleinen aber feinen Ort in der Haute Normandie. Der örtliche Hafen liegt mitten im Zentrum von Dieppe und man muß nur eben die Treppe zur Promenade hoch gehen und man steht dirket im pulsierenden Leben. Die Treppe selbst bildet genau zwei mal am Tag eine echte Herausforderung. Denn wenn die Tide auf Nierdrigwasser steht ist der Aufgang bei mittlerweile 7 Metern Tidenhub extrem steil. Noch lustiger ist dann der Abstieg, insbesondere wenn es nass ist und man wirklich nur in kleinen Trippelschritten nach unten kommt. Sechs Stunden später ist man dann wieder auf Höhe der Promenade und kann den vorbei gehenden Passanten zuwinken. So ergeben sich aufgrund der extrem unterschiedlichen Wasserstände immer wieder völlig neue Anblicke und Situationen.

Der Hafen selbst ist hauptsächlich von Einheimischen belegt. Neben vielen privaten Motorbooten liegen hier hauptsächlich Fischer-, Taucher- und Ausflugsboote. Für Besucher stehen 3 der insgesamt 10 Schwimmmstege zur Verfügung. Wir selbst liegen aber mitten unter den Einheimischen auf einem Platz der vorrübergehend frei ist. Ansonsten macht die Marina einen schönen und soliden Eindruck. Alles ist gut organisiert und sauber. Das Hafenbüro ist je nach Tide bis abends halb elf besetzt. Beim einlaufen wird man schon von den winkenden Mitarbeitern erwartet die einem dann sogleich denn Weg auf einen freien Platz zeigen. Leider gibt es nur eine Toilette jeweils für Männlein und Weiblein. Aber das geht schon, denn die Anlagen werden jeden Tag gründlich sauber gemacht. Duschen und Waschräume sind auch super und sehr sauber.

Unsere letzte Station war Boulogne sur Mer. Auch eine wirlich schöne Stadt die ein gutes Stück größer als Dieppe ist. Hier gibt es auch eine sehr zentrale Marina und man ist in ca. 10 Minuten in der Stadt. Nach einer weiteren Viertelstunde bergauf erreicht man die historische Altstadt mit Stadtmauer, Kirche mit Mega-Kuppel und kleinem Chateau. Ein Ausflug der wirklich lohnt. Auch die restliche Stadt ist ansehnlich und wirkt sehr gemütlich. Wie in Frankreich leider üblich, herrscht leider überall ziemliches Verkehrschaos. Besonders die rasenden und lauten Motorradfahrer nerven manchmal etwas. Ansonsten gibt es auch hier nur positives zu berichten. Netter Hafen mit nettem Personal, dass auch hier dirket beim einlaufen zur Stelle ist und den Weg zu freien Plätzen weist. Der Liegeplatz kostet hier, wie auch in den anderen Häfen so zwischen 25 und 30 Euronen. Strom, Wasser und Dusche sind dann meist inklusive. Und auch in Boulogne waren die Duschen und Toiletten alles in allem in Ordnung.

Über Zeebrugge hatte ich ja bereits berichtet. Von dort ging es ja am ersten Tag unserer Reise zunächst nach Oostende, wo wir in der aufgeschleusten Mercator Marina gelegen haben. Die Anfahrt ist problemlos bei allen Tidenständen möglich. Das schleusen in den inneren Hafen ist etwas langatmig, da hier oft gewartet wird, bis die Schleuse auch wirklich voll ist. Dann gehts allerdings zackzack und man ist rubbeldikatz 5 Meter höher als zuvor. Auch dieser Hafen ist sauber und gut ausgestattet. Der Hafenmeister (Capitenerie) lässt bereits in der Schleuse an einem Seil einen Plan herunter auf dem der zugewiesene Liegeplatz eingezeichnet ist. Dort gibts Wasser und Strom. Hier allerdings gegen Bezahlung. Die Toiletten und Duschen teilt man sich hier mit der Öffentlichkeit, was leider zu nicht so angenehmen Verhältnissen gerade am Abend führt. Hier ist der WC und Dusch-Container dirket beim Hafenmeister zu empfehlen. Hier kommen tatsächlich nur Hafenlieger rein und die Conatainer sind pickobello sauber. Oostende selbst ist eine der großen belgischen Städte und stark vom Tourismus geprägt. Ein Rundgang lohnt und besonders die riesige Strandpromenade ist sehenswert. Abends kann man in den vielen Restaurants und Kneipe ausgehen.

Morgen solls nun weiter gehen. Ziel unseres morgigen Schlags soll Fecamp sein. Bin schon ganz gespannt wie es dort so sein wird. Die Kulisse rund um die Hafeneinfahrt muss sehr imposant sein. Denn dort ragen die bis zu 100 Meter hohen Kreidefelsen in die Höhe. Die Anfahrt muss hier mit der Tide abgestimmt werden, denn bei nur 1,50 Metern Wassertiefe bei Niedrigwasser reichts für uns nicht. Ansonsten wird der Strom wie üblich zur absoluten Unzeit für uns laufen, was mal wieder einen Start am frühen Morgen gegen 6 Uhr bedeutet. Na ja .. dann sind wir aber auch früh da und können uns noch etwas umschauen. Die Distanz selbst wäre bei Idealkurs mit 30 Meilen überschaubar. Leider wird der Wind wieder genau aud der Richtung kommen, in die wir auch müssen. Von daher gehe ich mal von 50 Meilen aus die morgen auf uns zu kommen.

Unsere letzte Etappe von Boulogne nach Dieppe hatte es mit gut 12 Stunden in sich. Auch hier kam der Wind genau von vorne und nach 8 Stunden aufkreuzen und zwischenzeitlicher Regen-Flaute, haben wir erneut die Maschine anschmeissen müssen, um noch irgendwann bei etwas Licht in den Hafen zu kommen. Morgen sollen stabile 4 Beaufort wehen und ich hoffe der Motor bleibt dann morgen mal den ganzen Tag aus.

OK, ich lade später noch ein paar Bilder hoch und werde mich dann die Tage wieder melden. Bis dahin .. Ahoi Guido

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