Erst Wind, dann Sonne

Wie angekündigt, hier ein paar Zeilen zu unserer letzten Etappe und unserem gegenwärtigen „Heimathafen“.

Am Montag ging es mal wieder sehr früh aus den Federn, da die Tide es auch dieses mal nicht besonders gut mit uns meinte. In Frankreich ist es vielerorts Vorschrift, sich vor dem Auslaufen eine Erlaubnis beim „Port Control“ zu holen. Hintergrund ist der häufig starke Verkehr mit Fähren und Baggerfahrzeugen. Nach dem OK des Hafen-Chefs werfen wir um kurz nach sechs die Leinen los und steuern zunächst unter Maschine aus der Hafenmole. Dort weht zunächst ein mäßiges Lüftchen und so setzen wir volles Zeug und gehen auf Kurs 275 Grad.

Schon nach einer knappen halben Stunde braut sich am Horizont eine lokale Gewitterzelle zusammen und der Wind frischt schnell auf 5-6 auf. Über das erste Reff gehts schnell in Reff 2 sowohl im Groß als auch Genua. Der Wind bläst jetzt in Boen bis zu 25 Knoten. Auch die Welle baut sich immer mehr auf. Die Höchsten schätze ich zwischen 3-4 Meter. Das ist für die Carpe zwar kein echtes Problem, macht die Fahrt aber zunehmend anstrengend. Regelmässig kommen große Schwälle an Wasser über, die mich im Cockpit komplett duschen.

Nach einem Beilieger zur Toiletten-Pause sowie einigen Wenden beruhigt sich das wetter zunehmend und es kommt sogar die Sonne raus. Die Welle bleibt allerdings recht hoch. Schon komisch, waren doch vom französischen Wetterdienst maximal 4 Beaufort und 0,5 bis 1 Meter Welle gemeldet. Nach rund 8 Stunden kommt das Cap Fagnet in Sicht, hinter dem sich die Hafeneinfahrt nach Fecamp verbirgt. Diese soll laut Hafenführer mitunter nur 1,50 Meter Tiefe haben und fällt rechts der Einfahrt sogar trocken. Da wir aber rund 2 Stunden nach Hochwasser sind und wir zur Zeit bei einem Spring-Tidenhub von rund 9 Metern sind, sollte das kein Thema sein. So ist es dann auch und die Einfahrt gelingt ohne Probleme. Dirket hinter der Einfahrt gehts rechts ab in die Außenmarina. Alternativ gibts noch einen aufgeschleusten Bassin, der etwas ruhiger sein soll, dessen Docktore allerdings schon geschlossen sind. Also gehen wir bei starkem Seitenwind an den Anlegeschlengel und machen gegen 17 Uhr die Leinen fest. Geschafft ! Auf der Logge stehen 52,71 Seemeilen und gut 11 Stunden Fahrzeit.

Der Hafen liegt wiederum sehr zentral und ist recht gut ausgrüstet. Pro Nacht werden hier 28 Euro aufgerufen. Die Toiletten ud Duschen sind leider eine ziemlicher Reinfall. Da hatten wir schon deutlich Besseres. Aber egal. Hauptsache es läuft etwas warmes Wasser über den Körper ,-). Gestern und heute haben wir es ruhig angehen lassen und die Gegend um Fecamp etwas erkundet. So bestiegen wir gestern die Klippe hinauf zum Cap Fagnet von wo sich ein grandioser Ausblick auf die Kreidefelsen, Fecamp und den Ozean eröffnen. Hier oben finden sich auch ein paar deutsche Hinterlassenschaften aus dem zweiten Weltkrieg. Komisches Gefühl vor so einem Beton-Monstrun zu stehen. Heute waren wir am Strand und ich war sogar einmal kurz im Wasser. Saukalt und nicht wirklich angenehm.

Morgen gehts weiter Richtung le Havre, wo wior voraussichtlch eine Nacht bleiben werden. Bilder lade ich später noch hoch. Bis dahin .. Ahoi Guido.

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