Endspurt

Nur noch knapp 300 Seemeilen bis Barbados und dann habe ich es tatsächlich geschafft. Ich kann das irgendwie noch gar nicht schnallen. Der kleine Guido ist mit seiner kleinen Carpe tatsächlich über den Atlantik gesegelt. Aber bevor ich mich jetzt schon zu früh freue und ein Fass aufmache, warte ich doch lieber erst mal ab, was mir die kommenden 2 Tage noch bringen. Den Landfall habe ich für Montag morgen berechnet. Das bedeutet, dass die Anfahrt mal wieder im Dunkeln stattfinden wird. Aber das bin ich in der Zwischenzeit ja fast gewöhnt ,-).
Im Gegensatz zu den Kapverden habe ich für Barbardos auch umfangreiches Kartenmaterial an Bord. So sollte die Ansteuerung also auch bei Dunkelheit kein großes Problem darstellen. Ich werde die Insel voraussichtich südlich umrunden um dann in der Carlisle Bay bei Bridgetown den Anker zu werfen. Bei der südlichen Umrundung muss besondere Vorsicht walten, da eine vorgelagerte Untiefe („The Shallows“) zusammen mit dem meist vorherrschenden Ostwind und Strömungen oft für eine raue See sorgt. Am besten man hält sich zwischen Festlandsockel und Untiefe, dann sollte man auf der sicheren Seite sein.
Heute ist Freitag, der 18 Seetag und es ist brütend heiss. Den ganzen Tag suche ich schon nach einer möglichst bequemen Stellung zum gammeln und möglichst wenig schwitzen. Gar nicht so einfach auf meinen „geräumigen“ 10 Quadratmetern. Auch wegen der Enge und der zunehmend laaangen Tage, freue ich mich jetzt tierisch auf den Landfall. Bin mal gespannt, ob ich dort den ein oder anderen Segler von den Kapverden wieder treffe. Denn einige hatten sich kurz vor bzw. nach mir ebenfalls in Richtung Barbados verabschiedet. Außerdem freue ich mich natürlich auf die ganz normale Dinge wie eine schöne lange Dusche, eine nicht schwankende Toilette, andere Menschen, ein leckeres Essen usw. usw..
Nach ein paar Tagen Entspannung auf Barbados,  soll es dann weiter nach Martinique gehen. Das sind dann noch einmal knapp 100 Seemeilen, die ich dann sicher auf einer Arschbacke absitzen werde ,-). Wie ihr bemerkt, habe ich meinen ursprünglichen Plan, nach St. Lucia zu fahren, ich in der Zwischenzeit geändert. Das hat insbesondere mit den besonders guten Flug-Anbindungen und der guten maritimen Infrastruktur auf Martinique (als französische Enklave)zu tun.
Ich werde also zunächst auf Martinque einen guten und sicheren Platz für meine Carpe suchen, noch ein par Tage Urlaub machen und mir die Insel anschauen und dann bald die Reise in die Heimat antreten. Um Ostern soll es dann wieder zurück gehen, um dann zusammen mit Ruth die Karibik unsicher zu machen.
Und hier noch die letzten Etmale. Die angestrebten 25 Seetage konnte ich wegen der schwachen Winde in den ersten 12 Tagen leider nicht einhalten. Aber besser so, als zu schnell. Also:
Tag 22: 130 Seemeilen Tag 23: 137 Seemeilen Tag 24: 125 Seemeilen Tag 25: 119 Seemeilen
Jetzt wo es dem Ende zu geht, werden die Etmale natürlich deutlich besser .. war ja klar ;-). An dieser Stelle schon einmal meinen HERZLICHEN DANK an alle Spender und Sponsoren. Ihr seid einfach nur spitze !!
Nächste Meldung dann (hoffentlich) von Barbados. Ahoi …

13 Kommentare

  1. hi skipper,meinen aufrichtigen glückwunsch zu dieser tollen leistung!“
    schön,das wir dabei sein durften. -schade, das es nun vorbei ist.
    ich freue mich schon auf deinen abschliessenden törnbericht .
    grüsse dich aus norden…hans

    ps: sollten sich deine „carpe diem“ und „oldbuccaneer“ mal kreuzen, achte auf den
    wimpel im Groß.

  2. Hello Guido,

    Congratulations on your safe arrival.
    What a trimphf, I hope you are full of joy and pride of your accomplishment!

    It has been a pleasure to follow your trip over the Atlantic Ocean!

    Best regards
    Jesper
    Denmark

  3. Dann kann er wohl heute Nacht schon in einer karibischen Bucht seinen verdienten Schlaf nachholen. Ich beneide ihn schon jetzt um sein Frühstückspanorama morgen früh in der Plicht.

  4. „Kleiner Guido“ das hast du schön gesagt :-) viel Glück für die restlichen Seemeilen! Ruth, deine Nächte mit wenig
    Schlaf haben dann auch ein Ende:-) ach übrigen: Olau aus koblenz!

  5. Hi Ruth,
    nach all dem Nervenstress für Dich muss es doch eine Hammer-Aussicht sein, an Ostern durch die Karibik zu schippern. Ich freu mich auf jeden Fall für Euch und drücke für die letzten Meilen nochmal kräftig die Daumen.
    Liebe Grüße
    Joe

  6. Hallo Guido,

    meinen Glückwunsch zur bald erfolgreichen Atlantiküberquerung.
    Falls Du Infos über Martinique oder eine der anderen Inseln benötigst kannst Du mich gerne anmailen.

    Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg,
    Mike
    Navismare – worldwide sailing

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*