Kaum Wind

Es schlägt, es krächzt, es quietscht und knallt. Die typischen Symptome von Flaute und Schwachwind. Seit 2 Tagen hat es mich nun so richtig erwischt und entsprechend ist die Laune. Nur ab und zu bläst der Wind so, dass man mal an ein und ganz selten mal zwei Segel denken kann. Ansonsten lasse ich stundenweise mal den Diesel tuckern um wenigsten etwas voran zu kommen und auch die Batterien etwas aufzuladen. Gerade versuche ich es wieder mal mit der Genua. Immerhin 2-3 Knoten schaffe ich damit. Das Großsegel braucht man bei dem Pipiwind und dem gleichzeitigen Geschaukel in der Dünung garnicht erst dazu zunehmen. Das schlägt dann nur so dermaßen, dass man Angst hat, dass Rigg nimmt Schaden. Habe ich in den ersten 3 Tagen locker Etmale von knappen 140 Seemeilen rausgehauen, geht zurzeit nicht mehr als 70-90 Meilen pro 24 Stunden. Und das schon mit viel Unterstützung durch den Diesel. Das hat natürlich auch irgendwann ein Ende, denn meine 100 Liter Diesel sind bereits auf gut die Hälfte zusammengeschrumpft. Also heißt es jetzt mehr und mehr aussitzen und warten bis endlich Wind kommt. Schon ein komisches Gefühl auf dem offenen Ozean zu sitzen und zu merken, dass man hier aus eigener Kraft nicht mehr weg kommt. Auch morgen soll sich die Lage nicht wirklich ändern. Weitergehende Wetterdaten habe ich noch keine. Darum werde ich mich morgen dann mal kümmern. Ich hoffe nur auf eines: Wind. Bis dahin … Ahoi !

5 Kommentare

  1. Macht euch mal keine Sorgen, der Guido hat heute (24.3.) schon wieder gut Fahrt gemacht. Da waren sogar 6 Knoten drin… läuft!!! Ach Guido, nicht vergessen die Uhr eine Stunde vor zu stellen, bist gerade über 52 ° 30′ gekommen!!!

    Hau rein & Handbreit

  2. Ahoi Guido,

    kann mir jetzt gut vorstellen, wie Dir da draussen zumute ist. Der Wind wird kommen, das ist sicher, dass Du da jetzt durch musst und aus eigener Kraft nichts daran ändern kannst, ist auch sicher. Es bleibt Dir nichts anderes übrig, als das auszusitzen und das Beste daraus zu machen. In jedem negativen Erlebnis steckt auch was Positives, nur erkennen wir das meist erst hinterher. Suche das Positive in dieser Situation und versuche das zu verstärken. die momentane Ruhe kann ja auch Ruhe vor dem Sturm bedeuten, sammle Dich, erhole Dich, mach Dir was Feines zum Essen, bereite Dich in Ruhe auf das vor, was vielleicht noch kommt. Zwischendurch wäre es schön, wenn Du mal wieder mit der Kamera redest, dann werden wir, die zuhause in der ruhigen Stube sitzen, auch unterhalten. Lass Dich nicht unterkriegen, Du bist stark und hast schon ganz andere Dinge mit gemacht. Diese Flaute wird nicht ewig dauern und sie wird Dir nichts anhaben! Fair Winds!

    Ernst

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