Lange Tage, lauer Wind

Der elfte Seetag ist angebrochen. Gefühlt sind es aber gerade 20. Die Tage sind momentan sehr lang und wollen kaum enden. Keine Ahnung woran das genau liegt. Aber neben Anstrengung und wachsender Vorfreude auf Land liegt es wahrscheinlich an den mich immer wieder heimsuchenden Flauten und Windlöchern. Die letzten 4 Tage waren da sehr wechselhaft. Mitunter habe ich ganze Tage kaum Wind gehabt. Dann bin ich zeitweise motort oder habe mich treiben lassen. Schließlich habe ich nur gerade mal 100 Liter Diesel an Bord. Das ist nicht viel und schnell verbraucht. Wenn motoren, dann also sowieso nur im Standgas oder gerade mal 1500 Umdrehungen um etwas Fahrt und Stabilität zu bekommen.

Gestern war es dann ganz merkwürdig. Erst idealer Wind für ca. 20 Stunden und dann (trotz weiterhin gemeldeter Winde aus der gleichen Richtung) Vollflaute. Der Übergang zwischen Wind und Flaute hat exakt 10 Sekunden gedauert. Echt ein Phänomen. Seit heute Nacht bläst es nun wieder und wir machen gute Fahrt. Hoffe das bleibt so, denn Flauten sind bei aller Ruhe und Erholung einfach nur nervig und anstrengend. Außerdem befeuern immer wieder neue Flauten die Sorge um Ankunft, Diesel und was weiß ich noch alles. Ist eben so.

Morgen zieht ein Tief aus West heran. Wird uns insoweit tangieren, als dass wir hier eine scharfe Windkante mit Gegenwind haben werden. Bin daher auf Ostkurs gegangen und hoffe bis dahin genug Strecke gemacht zu haben um dem auszuweichen. Die Hälfte sollte ich heute Nacht im Sack haben. Ahoi und bis die Tage …

 

 

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