Harte Tage

Seit nunmehr über 24 Stunden kämpfe ich mit Carpe gegen 6-7 Windstärken aus Nordost sowie gute 5-6 Meter hohe Wellen an. da Carpe klein und vor allem aber leicht ist, kann ich bei diesen Verhältnissen leider keinen am Wind Kurs fahren. Das führt nämlich dazu, dass wir unentwegt über eine Welle „fliegen“ und dann mit voller Wucht und quasi im freien Fall ins folgende Wellental stürzen. Das gibt Schläge unter Deck und im Gebälk, dass alles nur so aus den Regalen und Schränken fliegt. Das kann und will ich meiner Carpe nicht endlos zumuten. Gerade wenn ich mal selbst ein paar Stunden Ruhe brauche geht das sowieso nicht. Also fahre ich fast einen Halbwindkurs und kann so kaum Nord machen, meine erste Idee über Ost zu gehen habe ich in der Zwischenzeit verworfen, da ich dann nämlich voraussichtlich vor den Azoren wieder auf 7-8 Windstärken treffen werde. Also Wende nach West und nun versuchen Nord zu machen bis der Wind in etwa 24 Stunden über ein kurze Flaute auf Südost dreht und später weiter auf Nordwest. Bis dahin heißt es weiter kämpfen. Ist leider aber auch der weitere Weg was heißt, dass meine Fahrt sich weiter verlängert.

Gestern sind zu allem sicher 100 Liter Wasser in den Salon gespült worden als uns ein Brecher komplett überrollt hat. Das Deck war komplett geflutet. Hammer.

Es sind gerade echt harte Tage für mich und ich wünsche mich gerade mehr nach Horta als auf die Carpe. Aber ich hab es ja so gewollt und nun muss ich eben da durch. Schlafen ist bei diesen Verhältnissen übrigens auch kaum bis garnicht möglich, was natürlich auch auf die Ressourcen drückt. Ok. Sorry wenn das hier etwas holpert aber ich schreibe bei heftiger Lage und starkem Rollen und Giren. Bis die Tage und drückt mir die Daumen. Guido

9 Kommentare

  1. Hallo Guido – Beruhigend zu sehen, dass Du wieder auf Kurs bist! Ziemlich genau weiter auf NO-Kurs und in weniger als 1’000 Seemeilen bist Du im sicheren Hafen von Horta auf der Ilja do Faial. Wünsche Dir vor allem bessere Windverhältnisse und weiter so! Good Luck und beste Grüsse Blaubär

  2. Hallo Guido – Die Oberhärte, bei solchen Bedingungen zu segeln. Aber wenn man mal unterwegs ist, kann man’s sich ja nicht aussuchen. Höchstens wie in Deinem Fall, versuchen, sich diesen anzupassen. Ich bin zwar kein Profi, aber ich finde, Du machst das ganz gut! Komm gut durch und auf besseres Wetter! Beste Grüsse Blaubär

  3. Hallo Guido,
    als „Schön-Wetter-Segler“ kennen wir Dich ja auch gar nicht. Du hattest auf der Hin-Tour ja auch ordentliche Wind-Etappen dabei. Wenn das einer kann, dann bist Du das. Halt durch und lass den Kopf nicht hängen. Wir drücken alle fest die Daumen.
    Gruß, Stoecki

  4. Hallo Guido,

    ich gehe davon aus, dass Du Dich immer gut sicherst
    und sehr, sehr achtsam bist in diesen harten Tagen.
    Dennoch erwähne ich es.

    Liebe Grüße

    Blue Lady

  5. Moin Moin Guido laut PassageWeather siehts so aus als wenn Du jetzt vorerst das schlimmste hinter Dir hättest obgleich da am Montag noch mal 30 Knoten aus Westen hinterher laufen – aber dann is Ruhe.
    Also durchhalten – Ende ist in Sicht.
    Wir drücken dir die Daumen
    Uwe

  6. Von einem Extrem ins andere. Von absoluter Flaute zu diesen Verhältnissen. Ja, der Atlantik ist kein Sandkasten … Guido, wir fiebern hier mit Dir mit und wünschen Dir das Allerbeste! Mit Spannung warten wir auf Teil 4 des Filmes, der ja atemberaubende Bilder verspricht. Aber erst mal heisst es gut und sicher ankommen!

  7. Höllehölle… hab mich schon heute mittag über den „Zacken“ auf der Karte gewundert…daher weht der Wind (ho-ho)…nich übel, sauf bloß nich ab!
    Alles Gute und halt durch!

    F.

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