Wetter, Wetter, Wetter

Ahoi und Hallo aus Skjervoey. Nach dem zweiten Motortag in Folge, liegen Carpe und ich an der ganz schön schaukeligen Gystbrygge und warten auf passende Bedingungen für den Schlag nach Tromsoe. Das ist gar nicht so einfach, denn neben dem Wetter sollte natürlich auch die Tide halbwegs passen. In den engen Sunden kann diese nämlich ganz schön kräftig fließen und so für Rauschefahrt oder eben Stillstand sorgen. Nach gegenwärtiger Prognose will ich heute abend um 10 Uhr die Leinen los werfen und mit dem aufkommenden Südostwind nach Tromsoe aufbrechen. Ich bin gespannt, ob wir in den riesigen Schluchten dann tatsächlich etwas segeln können. Gestern fing es eigentlich ganz gut an. Als ich aus dem kleinen Fischerhafen von Hasvik auslief, bliesen mir schöne 4 Windstärken entgegen. Kurz darauf liefen wir auf Idealkurs und unter Segeln Kurs 240 Grad. Leider währte das Vergnügen aber nicht lang, denn schon bald musste ich die Segel wieder bergen und den Rest der Strecke mangels Brise unter Maschine zurücklegen. Aber ich will nicht meckern. So ist es nun mal hier oben. Zwischen den vielen Bergen und Inseln ist es mit dem Wind wie schon erwähnt ohnehin tendenziell schwer stabile Segelbedingungen zu finden. Hinzu kommt der stetige Wechsel zwischen Starkwind und dann wieder schwachwindigen Bedingungen. Ich fürchte dass sich das bis zu den Lofoten auch nicht groß ändern wird. Denn immerhin bin ich bis dorthin meist in Sunden und Fjorden unterwegs. Morgen abend kommt dann zudem noch ordentlich Wind aus Südwest auf, also genau meiner Hauptzielrichtung. Dieser nimmt dann am Donnerstag bis auf über 40 Knoten in Boen zu. Das hoffe ich dann in Tromsoe abzuwettern, wo ich gerne ein bis zwei Tage bleiben möchte, um mir die Stadt anzuschauen. Von daher auch die anvisierte Nachtfahrt von heute auf morgen. Andernfalls würde ich die nächsten Tage in Skjervoey stehen. Hier ist es zwar auch schön, aber mich zieht es zu den Lofoten. Um mich herum wird es derweil immer kerniger. Hohe Berge mit großen Schneefeldern und sogar Gletschern, glasklares kaltes Wasser und viel nordische Stimmung begeistern mich. So langsam wird es auch mit den Liegemöglichkeiten besser. Wie schon erwähnt gibt es hier sogar eine richtige Gystbrygge (Gaststeiger) extra für Besucher. Eine Dusche habe ich noch nicht gefunden. Das werde ich gleich mal in Angriff nehmen. Auch wird die Dichte kleiner Dörfer und Siedlungen immer mehr. Nach den manchmal einsamen Tagen im ganz hohen Norden mit den teils etwas abenteuerlichen Anlegemöglichkeiten finde ich das gar nicht übel. Man hat das Gefühl wieder etwas mehr in die Zivilisation zu kommen :-). Ansonsten buisness as usual. Habe heute morgen den Motor gecheckt und auch mal nach dem Impeller geschaut. Dann werde ich gleich noch etwas einkaufen, Müll entsorgen und einen Kanister Diesel besorgen, bevor ich eine weitere Runde durch die Bucht drehe. Also dann .. All good & Ahoi !

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