Stand der Dinge

Nach einer zweitägigen Odyssee mit insgesamt 3 Flügen, einer Zugfahrt sowie weiteren 9 Stunden mit dem Auto, bin zurück in Koblenz. Carpe Diem liegt derweil hoffentlich wohlbehalten im kleinen Hafen von Kirkenes, wo ich nicht nur sehr freundlich empfangen wurde, sondern auch bis auf weiteres liegen kann und Hafenmeister Freddy sowie Stegnachbar Magnär nach dem Rechten schauen werden. Ungeachtet dessen ist klar, dass Carpe dort nicht unbegrenzt bleiben kann, denn Hafen und Fjord werden ab November/Dezember bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius zufrieren und die Steganlagen aus dem Wasser entfernt. Ein Landlager ist aufgrund der fehlenden Einrichtungen auch nur schwer bzw. gar nicht zu realisieren. Soweit zu den „Boots-Fakten“.

Meinem Vater geht es leider sehr sehr schlecht und eine Besserung ist nicht mehr zu erwarten. Noch vor wenigen Wochen lebte er – zwar angeschlagen – aber dennoch selbständig, und die seit Jahren bekannte Erkrankung schien relativ gut im Griff. Binnen kurzer Zeit hat sich das nun massiv verschlechtert und wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Das macht mich unendlich traurig und ich stehe gerade ganz schön ratlos da. Mir bleibt also nur, ihm so gut es geht zur Seite zu stehen, dass Notwendige zu organisieren und den weiteren Verlauf abzuwarten. An dieser Stelle meinen großen und aufrichtigen Dank an das Team des DRK Krankenhauses, aber insbesondere meinen Bruder und meine Schwester, die während meiner Abwesenheit viel geleistet haben. Auch bedanke ich mich noch einmal für die vielen guten Wünsche und Nachrichten, die mich in den letzten Tagen erreicht haben.

Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich in den kommenden Tagen immer wieder mal von den zurückliegenden Törn-Ereignissen berichten. Nicht aus falschem Pflichtgefühl, sondern weil es für mich eine willkommene Ablenkung ist und mir hilft, das Chaos im Kopf zu sortieren. Viele Grüße auch von Viktor, der seit gestern wieder arbeiten geht und versucht im Alltag anzukommen. Und lieber Viktor, auch an dieser Stelle noch einmal vielen vielen Dank für deine große Hilfe und dein Organisationstalent bei der Realisierung unserer abenteuerlichen Fahrt durch Russland. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Ahoi .

6 Kommentare

  1. Hallo Guido, erst einmal ist es schön zu hören, dass die Carpe und Ihre Crew wohlbehalten in Norge festgemacht hat.
    Traurig hingegen zu erfahren, dass es deinem Vater gesundheitlich so schlecht geht.
    An dieser Stelle alles Gute für deinen Papa und eure ganze Familie.
    Viel Kraft und positive Gedanken wünscht
    Michael & Familie

  2. Lieber Guido,

    ich verfolge schon einige Zeit die Berichte Deiner Reisen mit Carpe Diem. Vor einigen Wochen ankerte ich in De Bijland. Als ich dort morgens mit dem Hund auf einer Insel gassi ging, traf ich einen Mann, der an meiner Reise interessiert war und wir kamen vom „Hölzchen aufs Stöckchen“ und landeten unter anderem bei Dir. Auch er verfolgt mit Interesse Deine Abenteuer und ich bin sicher, dass Dich das Segeln nicht so schnell loslassen wird. Ich hoffe, dass Dir Deine Leidenschaft auch über diese schweren Zeiten hinweg helfen wird.
    Alles Gute und vielleicht trifft man sich irgendwann einmal auf den Gewässern dieser Erde.
    Ralph

    • Lieber Guido, auch wir sind in Gedanken bei Dir und deiner Familie. Viel Kraft für die kommende Zeit und ein Danke für deine tollen Törnberichte in Bild und Schrift.

  3. Moin Guido, verfolge Deine Berichte von Anfang an. Dein Blog ist einfach Klasse.
    Wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit.
    Franko

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*